Wartezeiten in Zulassungsstelle Verwaltung wird optimieren

21.06.2024

Nein, die lange Schlange vor der Zulassungsstelle im Weseler Kreishaus gefällt wirklich niemandem: Nicht den Menschen, die dort donnerstags anstehen. Nicht der Politik im Kreistag. Und schon gar nicht der Kreisverwaltung. Denn ihr Anliegen war es, mit dem Donnerstag ohne Reservierungspflicht einen verbesserten Service anzubieten – was nun zu einem unerwartet großen Kundenandrang führte. Das Thema beschäftigte auch den Kreistag in seiner letzten Sitzung vor der politischen Sommerpause.

Mit der neuen Donnerstags-Regelung sollte die Folgen einer Entscheidung abpuffern, die der Kreis in den Jahren 2016/ 17 noch unter dem damaligen  Landrat Dr. Ansgar Müller (SPD) in einer finanziell desolaten Situation getroffen hatte. Auf der Suche nach unmittelbar wirksamen Einsparmöglichkeiten wurden die Samstags-Öffnungszeiten in den Zulassungsstellen in Wesel und in Moers ersatzlos gestrichen. Stattdessen wurde die Pflicht zur Terminreservierung an den verbliebenen Tagen eingeführt. Der finanzielle Spareffekt  war sofort spürbar.

Um den Bürgern mehr Flexibilität zu ermöglichen, gilt diese Pflicht nun donnerstags nicht mehr. Ein Spagat zwischen Bürgerfreundlichkeit und Effizienz. Denn den erweiterten Service soll die Verwaltung aus „Bordmitteln“ möglich machen, also ohne Mehrausgaben. Das läuft noch nicht rund, gestand die Verwaltung im Kreistag offen zu – einen Anlass zur Skandalisierung sah allerdings auch die politische Mehrheit nicht. Tenor: Wartezeiten seien sicher nicht schön, aber man dürfe nicht alles gleich dramatisieren und schlecht reden. Denn die Verwaltung habe das Problem erkannt, analysiere längst was funktioniert und prüfe auch mit Blick auf andere Kreisverwaltung, wie sich Abläufe optimieren lassen.