Wer die Natur nachhaltig schützen will, muss dazu nicht zwangsläufig „das Rad neu erfinden“ – vor allem wenn durch den Einsatz erfahrener Kräfte viel Zeit und aufwändige Aufbauarbeit gespart werden können. Deshalb sieht sich die CDU-Kreistagsfraktion nach der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Planung in ihrer Überlegung bestätigt, Ranger aus dem Personalstamm des Regionalverbandes Ruhr (RVR) auch für den Kreis Wesel einzusetzen.
Auf Antrag der Christdemokraten hatte der Ausschuss diese Frage auf die Tagesordnung genommen. Udo Bovenkerk, CDU-Kreistagsmitglied und Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt und Planung, hatte die Politik für dieses Thema sensibilisiert und im Vorfeld den Kontakt zu Thomas Kämmerling als Leiter des RVR-Eigenbetriebs für die Waldbewirtschaftung hergestellt; Kämmerling stellte nun im Ausschuss die Arbeit seiner Ranger und Rangerinnen vor: Seit 2004 setzt der RVR diese ausgebildeten Forstwirte ein, die durch einen Lehrgang zum Natur- und Landschaftspfleger zusätzliche Qualifikationen erworben haben. Von ihrem Stützpunkt in Dorsten kümmern sich die Ranger um eine Fülle von Aufgaben. Dazu gehört die Instandsetzung der Erholungseinrichtungen genauso wie die Umweltbildung und Waldpädagogik, Führungen und Exkursionen, Biotoppflegearbeiten, der biologische Waldschutz, fachbezogene Öffentlichkeitsarbeit, aber auch Waldbrandbereitschaft sowie die Verfolgung und Ahndung von Verstößen gegen die Spielregeln, die in Naturschutzgebieten einzuhalten sind.
Solche Flächen gibt es auch im Kreis Wesel. Und auch hier muss nach dem Rechten geschaut werden. Beispielsweise damit Tiere nicht an ihren Rückzugsorten gestört werden. Oder um zu verhindern, dass Menschen Schutzgebiete geradezu als Freizeitparks missverstehen und zu allem Überfluss auch noch ihren Abfall dort deponieren. Umso erfreuter hörten die Ausschussmitglieder die Schilderung ihres Gastes vom RVR, dass sich die Ranger-Einsätze in Zusammenarbeit mit den jeweils zuständigen Ordnungsämtern in der Vergangenheit als sehr effektiv und zielführend erwiesen hätten.
Nicht von ungefähr beurteilte CDU-Ausschussmitglied Arnd Cappell-Höpken Überlegungen, RVR-Ranger auch im Kreis Wesel einzusetzen, als „gut durchdacht“. So könne die Präsenz dieser „Schutzschilde für die Natur“ gestärkt sowie Aufklärung und Kontrolle der Erholungssuchenden intensiviert werden. Klar, dass mit diesen zusätzlichen Aufgaben auch der Personalstamm der Ranger-Truppe wachsen müsse – eine solche Aufstockung sei aus dem vorhandenen Personalbestand des RVR auch jederzeit möglich, versicherte Thomas Kämmerling. Und die Kosten, die dadurch entstehen? Mit einer Festlegung von Ausgaben müsse natürlich der dazu notwendige Finanzaufwand ermittelt werden. Dabei schloss sich die Kreisverwaltung einer Analyse der CDU-Vertreter an, dass es zurzeit keine günstigere Alternative zum Einsatz von RVR-Rangern gebe. Die Suche, Ausbildung und Einstellung von eigenen Rangern käme den Kreis Wesel auf jeden Fall teurer.
Im Ergebnis beauftragte der Ausschuss für Umwelt und Planung die Verwaltung einstimmig, gemeinsam mit dem RVR ein „Starterpaket“ zu entwickeln und nach zwei Jahren die gesammelten Erfahrungen auszuwerten.
Empfehlen Sie uns!