Qualitätsanalyse: RB 31 muss das Vertrauen der Fahrgäste zurückgewinnen

07.02.2021

Ja, es hat sich etwas zum Besseren verändert bei der Regionalbahn RB 31, nachdem die CDU-Kreistagsfraktion Wesel die Situation der Bahnlinie zwischen Xanten und Duisburg bis in der Spitze des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) zum Thema gemacht hat. Aber „wir haben doch nur Trippelschrittchen zurückgelegt auf dem Weg zum Ziel, aus den Zügen des Niederrheiners wieder ein zuverlässiges Verkehrsangebot zu machen“, weiß auch Frank Berger. „Es ist längst noch nicht genug passiert. Es bleibt noch so viel zu tun. Deshalb werden wir weiter kämpfen“ sagt der Vorsitzende der Kreistagsfraktion, der auch der VRR-Verbandsversammlung angehört. 
Basis dafür soll eine Qualitätsanalyse auf der Strecke der RB 31 sein, den die Fraktionen von CDU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und das Einzelmitglied Ralf Lange (FW) auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Ausschusses für Mobilität und Verkehr holen wollen. Denn sie als politische Mehrheit im Kreistag sehen dringenden Handlungsbedarf: Auf der Verbindung Duisburg-Xanten sei schon in der Zeit vor der Pandemie durch die Betriebsstörungen viel Vertrauen bei den Fahrgästen verspielt worden, das nun durch glaubwürdige und grundlegende Maßnahmen zurückgewonnen müsse, um die Verkehrswende doch noch zu schaffen. Allerdings müsse in diesem Zusammenhang festgehalten werden, dass die NordWestBahn (NWB) als Betreiberin viele Anstrengungen unternommen hat, personelle Unterbesetzungen und Ausfälle abzuwenden - dass aber gar nicht klar ist, ob die DB Netz angesichts der derzeitigen Streckensituation überhaupt ein verlässliches Betriebskonzept anbieten kann, das den Anforderungen der Verkehrswende entspricht.
Für den kommenden Ausschuss für Mobilität und Verkehr stellt die Kreistagskooperation „Jamaika plus“ deshalb folgende Resolution zur Diskussion:
„Trotz vielfältiger Interventionen des Kreistags Wesel zur Verbesserung der Situation auf der RB 31 hat sich die Situation nicht geändert. Verspätungen, Zugausfälle, fehlende Schienenersatzverkehre prägen weiter das Bild und führen seit langem schon zu einer massiven Unzufriedenheit der Nutzer*innen der Regionalbahnverbindung von Xanten nach Duisburg sowie zu deutlichen Rückgängen bei den Fahrgastzahlen.
Kritisiert wird in diesem Zusammenhang immer wieder die völlig veraltete oder fehlende Infrastruktur wie beispielsweise fehlende Beschrankungen, alte Weichen, fehlende zweigleisige Passierstellen, fehlende Elektrifizierung von Rheinberg-Millingen bis Xanten, veraltete Stellwerktechnik
Um den qualitativen und quantitativen Zustand der Schienenstrecke der RB 31 zu verbessern und zu modernisieren, fordert der Kreistag Wesel eine Qualitätsanalyse zu dieser Strecke. Diese sollte schnellstmöglich vom VRR beauftragt werden, damit zeitnah Maßnahmen zur Verbesserung dieser für den linksrheinischen Teil des Kreises Wesel zentralen Nahverkehrsader ergriffen werden können.
Um die Schienenstrecke für aktuelle wie zukünftige Anforderungen bei Personenbeförderung wie Güterverkehr zu ertüchtigen und vorzubereiten, sollte der Blick auch über den heute von der RB 31 genutzten Schienenstrang hinausgehen. Nördlich des Bahnhofes Alpen muss beispielsweise die früher als Anschluss des K+S-Salzbergwerks Borth dienende Trasse zumindest in dem Abschnitt vor dem Rückbau gesichert werden, wie sie parallel zur Strecke der RB 31 verläuft. Dieser Abschnitt ließe sich womöglich ohne großen Aufwand als Passierstelle umbauen. Ebenso ist im Bahnhof Rheinberg das vorhandene zweite Gleis zu sichern und zu reaktivieren.
Schlussendlich muss sichergestellt sein, dass im vorgesehenen neuen Stellwerk Moers nicht eine Sparlösung verwirklicht wird. Vielmehr sollte die technische Kapazität so ausgelegt sein, dass zu einem späteren Zeitpunkt idealerweise auch ein verdichteter Betrieb bis nach Xanten abgewickelt werden kann.“
Die Resolution sollte an DB Netz und VRR adressiert sowie der NWB und den für den Kreis Wesel zuständigen Bundes- und Landtagsabgeordneten zur Kenntnis gegeben werden.