Plan zur Entwicklung der Wirtschaft trägt die Handschrift der CDU

03.06.2020

Die wirtschaftliche Entwicklung der Region an Rhein und Ruhr und insbesondere im Kreis Wesel erhält den so lange ersehnten Impuls: Gut zwei Wochen vor der entscheidenden Sitzung der Verbandsversammlung  erfolgte jetzt im Verbandsausschuss als vorbereitendem Gremium des Regionalverbandes Ruhr (RVR) einstimmig die grundsätzliche politische Weichenstellung. Mit den Stimmen von  CDU  und SPD bei Enthaltung von Bündnis 90/ Die Grünen sowie Linken stimmte der Ausschuss dem Vorschlag der RVR-Verwaltung zu und empfahl dem Ruhrparlament, die Entwicklung von 24 Kooperationsstandorten nun im vorgesehenen Genehmigungsverfahren weiter voran zu bringen. So sollen im hoch verdichteten Raum der Metropole Ruhr große zusammenhängende Gewerbeflächen gesichert werden, die sich für die Ansiedlung von flächenintensiven Betrieben eignen.  Konkret geht es um Industrie- und Gewerbebetriebe mit einer Mindestgröße von 5 Hektar Netto-Grundstücksfläche unterschiedlichster Branchen.
Wie enorm wichtig das für den Kreis Wesel ist, beschreibt Udo Bovenkerk. Als einer von fünf  CDU-Kreistagsmitgliedern vertritt der Hamminkelner die Interessen des Kreises Wesel in der  RVR-Verbandsversammlung und ist dort stellvertretener Fraktionsvorsitzender. Bovenkerk: Mit sieben von 24 Kooperationsstandorten liegt knapp ein Drittel im Kreis Wesel; mit einer Gesamtgröße von 432 Hektar (34 Prozent aller Standorte) ist der flächenmäßige Anteil des Kreises Wesel - über ein Drittel des gesamten Gebietes im RVR - sogar noch etwas größer. Bovenkerk: „Hier hat  unsere  Wirtschaftsförderung  erfolgreich Flagge gezeigt“.
Bei der Auflistung der Standorte ist die Handschrift der CDU klar erkennbar. Beispielsweise im linksrheinischen Teil des Kreises, wo die beiden unmittelbar benachbarten Standorte Rossenray (Kamp-Lintfort, 97 Hektar) und Asdonkshof/ Kohlenhuck (141 Hektar, Kamp-Lintfort/ Moers) enorme Entwicklungsmöglichkeiten böten. Geradezu segensreich war für diese Vorhaben das Verständnis, dass die CDU-geführte Landesregierung für die Argumentation zeigte, wonach neue Gewerbeflächen nicht länger nur an einer Seite von Autobahnen entwickelt werden dürften sondern die Verkehrsinfrastruktur idealerweise von beiden Seiten zu nutzen wäre. Der insoweit angepasste Landesentwicklungsplan wurde nun zur Basis für diese beiden Kooperationsstandorte.
Vergleichbar war die Ausgangslage in Hamminkeln, wo die RVR-Planungsabteilung Gewerbeflächen nur auf einer Seite an der Autobahn A3 akzeptieren wollte. Auch da punktete die CDU, hier in Person von Udo Bovenkerk: Letztlich würde die mögliche neue Gewerbefläche unmittelbar an den vorhandenen Siedlungsraum anschließen – die Autobahn wirkt nicht als räumliche Zäsur zur Siedlungsabgrenzung. Dies ermöglicht jetzt auch die Ansiedlung eines großen Investors aus Bocholt. Diese Planung sei im Übrigen seit langem gängige Praxis in den Niederlanden – „das sieht jeder, der auf der A3 über die Grenze fährt und nicht verstehen kann dass dort möglich ist, was bei uns nicht gehen soll“, argumentierte Udo Bovenkerk schlussendlich erfolgreich.
Zu einer spürbaren Belebung der wirtschaftlichen Entwicklung sollen auch die übrigen Kooperationsstandorte im Kreis Wesel beitragen, die die RVR-Verwaltung nun vorschlug: Ohlfeld in Alpen (30 Hektar), Gelände Steag-Kraftwerk in Voerde (63 Hektar), Bucholtwelmen in Hünxe (25 Hektar) und Barmingholten in Dinslaken (31 Hektar).
Übrigens zeigt sich das CDU-Konzept einer ausgewogenen und bürgernahen Entwicklung neuer Gewerbebereiche ausdrücklich nicht nur in den Bereichen, die nun den Weg in den Verwaltungsvorschlag gefunden haben, sondern auch in verhinderten Verwaltungs-Plänen. Denn Expansion ist nicht überall der richtige Weg: Mit der zunächst von den RVR-Planern  vorgesehenen Ausweisung einer 45,6 Hektar großen neuen Gewerbefläche bei Sonsbeck waren die Essener nach Überzeugung der CDU ebenso auf einem Irrweg wie später mit einer Reduzierung auf 33,6 Hektar. Beides lehnte die CDU ab und trug mit ihrem Nein nicht zuletzt der vor Ort massiv formulierten Kritik Rechnung.