Asiatische Hornisse Kampf gegen den Eindringling

29.11.2025

Ein Land weitgehend ohne Bienen – undenkbar? Aber leider nicht unmöglich. Denn Honigbienen stehen ganz oben auf der „Speisekarte“ der Asiatischen Hornisse, die sich in Deutschland immer stärker ausbreitet. Auch im Kreis Wesel. Nach Einschätzung des Ausschusses für Planung, Umwelt und Klima, dem die Kreisverwaltung in seiner ersten Sitzung dieser Wahlperiode die Problematik nochmals vor Augen führte, muss deshalb eine weitere Expansion zwingend verhindert oder zumindest deutlich eingedämmt werden.

Die Weichen dafür will die CDU-geführte politische Mehrheit jetzt mit einem Antrag in Kreisausschuss und Kreistag stellen. Auch außerhalb ihrer gesetzlichen Verpflichtung sollen dazu 20.000 Euro bereitgestellt werden. Dabei sollen noch nicht ausgeschöpfte Mittel aus dem Etat zur Bekämpfung invasiver Arten und anderer Sachkonten eingesetzt werden, um den  Kreisverband Wesel im Imkerverband Rheinland bei der Beschaffung erforderlicher Gerätschaften sowie spezieller Schutzanzüge zu unterstützten.

Das entschlossene Vorgehen ist nach Überzeugung von CDU-Fraktionschef Frank Berger alternativlos, auch wenn die Asiatische Hornisse zur sogenannten etablierten Art herabgestuft wurde und die unmittelbare gesetzliche Verpflichtung der Kreisverwaltung zur aktiven Bekämpfung entfallen ist. Berger: „Wir unterstützen die Untere Landschaftsschutzbehörde ausdrücklich dabei, Verantwortung zu überneh- men und dabei idealerweise mit der Kreisimkerschaft zusammenzuarbeiten“. Die dafür erforderliche spezielle Ausrüstung, die auch ein Entfernen der Hornissen-Nester in größerer Höhe ermöglicht, ist allerdings mit Kosten verbunden, die die ehrenamtlich organisierten Imkervereine vor große finanzielle Probleme stellt. Hier könnte der Kreis unterstützen.

Denn durch die Asiatischen Hornissen drohen in Deutschland der Biodiversität und speziell den Bestäubern wie Honigbienen erhebliche Beeinträchtigungen. Der räuberische Jagd- und Konkurrenzdruck der Hornisse kann Honigbienenvölker schwächen, Bestäuberleistungen verringern und damit Ökosystemdienstleistungen wie Blütenbesuche, Obst- und Gemüseerträge beeinträchtigen. Die Bedrohungslage im Detail: Die Asiatische Hornisse jagt verstärkt fliegende Insekten, darunter Honigbienen. Schwache Völker und verringerte Bestäuberaktivität wirken sich negativ auf Biodiversität und Erträge aus. Die Ökosystemdienstleistungen insgesamt geraten unter Druck: Weniger Bestäuber bedeuten geringere Blütenbestreuung, was Samenbildung, Artenvielfalt und landwirtschaftliche Erträge beeinflusst.

Zwar wird derzeit die Erarbeitung einer landes- oder bundesweiten Bekämpfungsstrategie einerseits und eine finanzielle Unterstützung durch Land und Bund andererseits diskutiert. Frank Berger: „Darauf können wir aber nicht warten – wertvolle Zeit würde verloren gehen, die zwingend für die Verhinderung einer ungebremsten Ausbreitung der Asiatischen Hornisse genutzt werden muss“. Und niemand könne heute sagen, welche weiteren invasiven Arten in Deutschland zu erwarten sind.